Page 9 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 4/2019
P. 9

Grabstätte Perls nach der Restaurierung (Foto: Anja Pick)

        des Weinrestaurants waren Tagesmenüs zum Einheitspreis
        von 1 Mark 25 und die "halbe Portion" für 85 Pfennig. Die
        Öffnung für breite Kreise der Bevölkerung geriet bei Wahrung
        eines exklusiven Rahmens zum Erfolgskonzept. Seit 1900 war
        der Schwiegersohn, der Bankier Richard Unger, Teilhaber der
        Firma und trug dazu bei, das Unternehmen erfolgreich auszu-
        bauen. 1927 konnte das "Kempinski" am Kurfürstendamm,
        Ecke Fasanenstraße, eröffnet werden.

        Die neoklassizistische Grabanlage der Familie Kempinski ist
        auf einen der kleinen Plätze innerhalb der Friedhofsanlage
        ausgerichtet. Beigesetzt ist hier neben Berthold Kempinski
        seine Ehefrau Helene Kempinski, geb. Hess (1855-1932). Eine
        Inschriftentafel an der Grabwand erinnert an das Ehepaar.
        Zudem  ist  im  Erbbegräbnis  beigesetzt  die  Tochter  Frieda
        Unger, geb. Kempinski (1880-1961), Ehefrau des Firmenteil-
        habers Richard Unger. Die aus Kalkstein gefügte Grabarchi-
        tektur wurde nach einem Entwurf des Architekturbüros Hart
        & Lesser um 1911 nach dem Tod des Firmengründers errich-
        tet. Zentral vor der Grabwand befindet sich auf einem Sockel
        eine freistehende Schmuckurne. Im Dezember 2017 erhielt
        der Förderverein eine zweckgebundene Spende der Kempinski
        Hotels zur Restaurierung der Grabanlage Kempinski. Zusam-
        men mit Fördermitteln des Landesdenkmalamts Berlin wur-
        den die denkmalpflegerischen Maßnahmen 2018 umgesetzt


                                                      4
   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14