Page 8 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 4/2019
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Grabstätte Kempinski nach der Restaurierung (Foto: Anja Pick)
Es ist daher ein großes Anliegen der Jüdischen Gemeinde zu
Berlin, diesen Friedhof zu pflegen und vor dem Verfall zu
schützen. Während der Friedhof bis heute von den Mitgliedern
der Jüdischen Gemeinde Berlin als Begräbnisstätte genutzt
wird, gibt es für die überwältigende Mehrheit der vor 1945
angelegten Gräber infolge der Auslöschung ganzer Familien
während der Schoah keine Kinder und Kindeskinder, die die
Grabpflege übernehmen könnten. Diese Grabmäler wären
ohne Engagement der heute Lebenden dem Verfall anheim-
gegeben.
Projekte
Das Engagement des Fördervereins Jüdischer Friedhof Berlin-
Weißensee e.V. dient u.a. dem Ziel, zum Erhalt des Friedhofs
und seiner besonderen Grabmale beizutragen. Es konnten
seit der Vereinsgründung 2002 mehrere mit Spendenbeiträ-
gen finanzierte Projekte realisiert werden. Zwei sehr ein-
drucksvolle Beispiele stellen die Grabstätten für Berthold
Kempinski (Feld T2) und Laura Perls (Feld O5) dar.
Der Kaufmann Berthold Kempinski (1845-1910) eröffnete
1873 in der Berliner Friedrichstraße unter dem Namen "Kem-
pinski und Co." eine Weinhandlung und ein Delikatessen-
geschäft. 1889 kam ein weitläufiges, vierstöckiges Wein-
restaurant in der Leipziger Straße hinzu. Eine Besonderheit
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