Page 42 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 4/2019
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Alltag, Herausforderungen, Vielfalt, und manchmal Überflu-
tung und Leere zugleich. Auf der anderen Seite sollte ein Ort
der Spiritualität, der Stille, der Einfachheit geschaffen werden.
Ein Ort, wo Fragen nach dem Lebenssinn auftauchen und die
Sehnsucht nach Gott gestillt wird.
Als sich der Pfarrer der Segensgemeinde im Jahr 2005 auf
die Suche nach geeigneten evangelischen Gemeinschaften
machte, war nicht klar, ob das Vorhaben gelingen würde. Er
besuchte verschiedenste kommunitäre Orte und fand in der
Westschweiz schließlich die Familiencommunität Don
Camillo. Die Mitglieder der Communität leben, beten und
arbeiten bereits seit über 30 Jahren zusammen und über-
legten bereits, sich nach Standorten in Basel und Bern nun in
eine Großstadt zu begeben. Nach gegenseitigen Besuchen
und Vertragsverhandlungen kam es zum Verkauf des denk-
malgeschützten Gebäudekomplexes. Im Jahre 2007 zogen
zwei Familien mit Kindern der Communität Don Camillo in die
Segenskirche in der Schönhauser Allee.
Sie bilden seitdem den Stadtklosterkonvent und gestalten
Räume und Zeiten zur Begegnung mit Menschen und Gott.
Die monastische Tradition des Lebens und Arbeitens im
Kloster schafft dabei eine besonders stimmungsvolle Oase
im Lärm der Stadt. Die Kirche wird regelmäßig für Besucher
geöffnet, sei es zu liturgischen Tagzeitengebeten, den abend-
lichen Sonntagsgottesdiensten oder für die "Offene Kirche".
Außerdem gibt es Angebote zur christlichen Meditation,
Taizé-Gesang, Schweigewochenenden und vielem mehr. Bei
zahlreichen Anlässen helfen die Mitglieder des Fördervereins
Stadtkloster Segen e.V. und einzelne Stadtklosterfreunde
ehrenamtlich mit. Sie schätzen die herzliche Wärme, mit der
die Konventsmitglieder immer wieder eine Einladung zum
Miteinander im Glauben aussprechen.
Das Stadtkloster Segen ist auch in finanzieller Hinsicht etwas
Besonderes. Es ist ein gemeinsames Projekt mit EKPN und
damit auch Teil der evangelischen Landeskirche. Gleichzeitig
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